2013 werden vom 2. bis einschließlich 13. Januar Führungen im Bahnhofsbunker gehalten, dessen Eingang sich direkt neben der Bahnhofsmission auf der anderen Seite der Rolltreppe befindet, die zur Mittelhalle des Hauptbahnhofs hochführt.
Eintrittskarten gibt es nur vor Ort an der Kasse am Eingang. Dort kann man dann aber schon für Tage im Voraus Karten kaufen.
Nur die wenigsten Nürnberger dürften wissen, dass sich unter dem Nürnberger Hauptbahnhof neben dem Fußgängerverteilergeschoss und den U-Bahnhöfen eine weitere Nutzung verbirgt. Täglich strömen an den unauffälligen Türen Tausende Pendler und Reisende vorbei, ohne etwas von der größten Nürnberger Bunkeranlage zu erahnen.
Von 1973
bis 1977 ist hier Nürnbergs modernster Atombunker errichtet worden.
Natürlich würde der Bunker keinem direkten Treffer einer Kernwaffe
standhalten, aber in diesem Bunker können 2450 Menschen 14 Tage Schutz
vor radioaktivem Niederschlag und chemischen oder biologischen
Kampfstoffen finden.
Noch heute
ist der Bunker vollständig eingerichtet mit Suppenschüsseln, Klopapier
und Babywindeln und, und, und … Wir haben hier ein sehr authentisches
Relikt aus der Zeit des Kalten Krieges, die inzwischen in den Schulen im
Geschichtsunterricht behandelt wird, und es kann hier sehr anschaulich
gezeigt werden, auf welche Katastrophen man sich damals einzustellen
versuchte.
Auch muss
daran erinnert werden, dass die Gefahr eines Atomkrieges durchaus noch
gegeben ist. Womöglich kommt es anstelle eines absoluten „Overkills“ zu
einem begrenztem Atomkrieg im Nahen Osten oder anderen Regionen wie
Indien und Pakistan. Die Folgen wären dennoch furchtbar. Und nirgendwo
kann dies so anschaulich und eindringlich vermittelt werden als in einer
solchen, noch immer voll ausgestatteten ABC-Bunkeranlage.
Ansonsten
ist dieser Bunker für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Es gibt also
keine andere Gelegenheit, sich eine solche Anlage aus dem Kalten Krieg
anzuschauen.
PS: Wo bei uns ein rießen Geheimnis und Sensation drumherum gemacht wird, ist in der Schweiz in nahezu jeder größeren Stadt / Ortschaft solch ein Bunker ! Dieser ist jedoch für die Öffentlichkeit z.T. zugänglich und kann sogar angemietet werden zum Übernachten bei Veranstaltungen die über mehrere Tage gehen.
Ich werde mir jedenfalls das ganze in Nürnberg ansehen damit man weis wo man hinrennen muß wenns kracht ;-)
Ich habe mir das Ding vor zwei Jahren angeschaut und entschieden, dass ich da im K-Fall garantiert NICHT reinwill! Mal abgesehen von der idiotischen Vorstellung, dass ausgerechnet unter dem Bahnhof ein besonders sicherer Ort und nicht ein lohnendes Bombenziel läge. Anschauen ist interessant und etwas gruslig, aber wenn wirklich was wäre muss man sein ganzes Zeug aussen lassen, d.h. keine Ausrüstung, keine persönlichen Dinge im Bunker. Dann schaut der Tagesablauf so aus - da es nur für jeden dritten ein 'Bett'/Pritsche gibt - das die Insassen sich im Dreischichtbetrieb abwechseln mit Stehen, sitzen, liegen! Danke auch. Das beste was einem da passieren kann, ist das man einen der heisumkämpften Hilfsjobs in der Bunkerküche bekommt, da darf man dann auch mal laufen, das dürfen die anderen nämlich nicht, aus Gründen der Beengtheit und Übersichtlichkeit. Auch die sanitären Vorgänge sind bemerkenswert!
AntwortenLöschenDas ganze wird von einem (bewaffneten) Bunkerwart und seinem Assistenten geleitet, also ehr ein Alptraumhaftes Szenario um mit (glaub ich) ~1500 fremden Leuten eingesperrt zu sein - Nein Danke!
Aber gerade weil das noch das Beste war was die Regierung für den Bürger vorgesehen hatte sollte man sich das unbedingt mal anschauen und seine persönlichen Schlüsse ziehen.