Dienstag, 3. Januar 2012

Das beliebteste Weihnachtsgeschenk - eine Waffe

Die Amerikaner haben eine Rekordzahl an Waffen sich zu Weihnachten selbst geschenkt. Laut FBI wurden im Monat Dezember 1,5 Millionen Personenüberprüfungen durch Waffenhändler im "National Instant Criminal Background Check" System durchgeführt, das System zur Überprüfung ob ein Käufer ein Strafregister hat, als Vorraussetzung um eine Waffe zu erwerben. In der Woche vor Weihnachten waren es 500'000 Überprüfungen und am 23. Dezember alleine 102'222. Der Dezember setzte damit einen Rekord an Waffenverkäufen in der Geschichte der USA.



Die Gründe dafür sind: Durch die schlechte Wirtschaftslage und Sparmassnahmen bei der Polizei steigt die Kriminalität. Dann die Befürchtung, die Waffengesetze werden in Zukunft verschärft. Die Vertretung der Waffenbesitzer, die "National Rifle Association (NRA)" sagt, die Leute wären besorgt wegen ihrer Selbstverteidigung, weil die Anzahl Polizisten in den Städten und Gemeinden weniger werden. Ausserdem wird der Erwerb tendenziell eingeschränkt und der Staat hat generell vor, die Menschen zu entwaffnen, deshalb decken sie sich noch ein.

Aber die grösste Sorge ist die Angst vor der Abschaffung des Rechtsstaates in den USA, mit der Einrichtung der FEMA-Gefangenenlager und Verabschiedung des NDAA-Gesetzes durch Kongress und Senat. Mit der Unterzeichung durch Obama, die am Freitag erfolgte, kann mit dem neuen Gesetz der Staat willkürlich amerikanische Staatsbürger verhaften und ohne Beweis der Schuld und ordentlichem Gerichtsverfahren für immer einsperren, foltern und sogar töten. Im Prinzip hat mit dem NDAA-Gesetz die Verfassung seine Gültigkeit verloren und die USA ist eine faschistische Diktatur.

"Die Handlung von Präsident Obama heute ist ein Schandfleck auf seiner Hinterlassenschaft, weil er für immer als der Präsident gelten wird, der die uneingeschränkte Inhaftierung ohne Anklage und Gerichtsverhandlung als Gesetz unterzeichnet hat," sagte Anthony Romero, Direktor der American Civil Liberties Union (ACLU). "Die ACLU wird gegen die weltweite Inhaftierungsauthorität kämpfen, sei es vor Gericht, im Kongress oder international."

Viele Amerikaner denken, es gilt das Land vor äusseren, aber besonders vor inneren Feinden zu verteidigen. Ausserdem, wenn die Wirtschaftslage sich weiter verschlechtert, die Überschuldung noch mehr zunimmt und es zu einem Dollar-Kollaps kommt, dann fürchten die US-Bürger könnte es zu Aufständen und Unruhen kommen, mit anschliessender Ausrufung des Kriegsrechts und drastischer Einschränkung der Freiheiten. Offensichtlich erkennen immer mehr die Notwendigkeit, sich vor allen Formen der Kriminalität und Freiheitsberaubung zu schützen, einschliesslich vor der Staatsmacht selber.

Die Mehrheit der Amerikaner vertraut der Obrigkeit nicht mehr, ihre Rechte zu verteidigen und zu schützen, bzw. sie trauen der Obrigkeit alles zu, das Land in eine Tyrannei zu verwandeln. NDAA ist eine Kriegserklärung der Bundesregierung gegenüber dem Volk und sie werden sich nicht ohne Kampf einsammeln und internieren lassen. Sie haben auch einen ganz andere historische Beziehung zur Selbstbewaffnung, die durch den zweiten Zusatzartikel der Verfassung garantiert ist, "das Recht eine Waffe zu tragen".



Die Amerikaner haben so viele Waffen gekauft, man könnte die Armeen von Indien und China damit ausstatten. Neben den Pistolen und Gewehren wurden 1,5 Milliarden Schuss Munition verkauft. Es sind fast so viele Waffen im Umlauf wie Einwohner, 300 Millionen, was statistisch gesehen jeden Amerikaner zu einem Waffenbesitzer macht. Laut Umfragen ist der Anteil Haushalte mit einer Waffe von 41 Prozent vor einem Jahr auf 47 Prozent Ende 2011 gestiegen. Auch die Anzahl Personen die Schiesskurse besuchen hat stark zugenommen.

So berichte ein Schütze, er wollte am Tag nach Weihnachten zur Pond Mountain Range Schiessanlage in Tennessee gehen um zu üben, er kam aber nicht dazu. Er kam nichtmal auf den Parkplatz, so voll war dieser. Normalerweiser würden an diesem Feiertag sehr wenig Menschen zu sehen sein, aber dieses Jahr wäre es anders. Ein Ansturm an Schützen, die ihre neuerworbenen Waffen ausprobieren.

Laut Gunshop-Besitzern ist die Anzahl an Kunden, die eine Waffe zum ersten Mal kaufen, besonders gestiegen und speziell der Frauenanteil hat um 9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zugenommen. Vor fünf Jahren war es in den USA politisch inkorrekt eine Waffe zu besitzen, aber das hat sich drastisch geändert, sagen Gesellschaftsforscher. Der Trend geht in die andere Richtung und es ist heute völlig akzeptabel, mindestens eine Handfeuerwaffe zu haben und zu lernen wie man damit umgeht.


Quelle: Schall und Rauch

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