Samstag, 18. August 2012

Geplante Obsoleszenz befeuert Pseudowachstum, Inflation und Umweltzerstörung

Seit vielen Jahren schon kann man beobachten, daß die Qualität von Waren und mitunter auch Dienstleistungen abnimmt.
Die Bemessung der Inflation anhand des, bekanntermassen manipulierten und sowieso total unrealistischen, Warenkorbs berücksichtigt diesen Umstand nicht.
Einerseits verteuern sich Waren und Dienstleistungen ständig, andererseits nimmt die Qualität zB bei Kleidung und Schuhen, Werkzeugen, mitunter bei Nahrungsmitteln etc. ab, sprich sowohl die Verarbeitung als auch die eingesetzten Materialien werden subjektiv schlechter.
Für den Kunden bedeutet das eine zusätzliche Teuerung - viele Gegenstände sind auch bei weitem nicht mehr so robust und haltbar wie früher. Daß einige Waren (nicht Nahrungsmittel) ein vom Hersteller programmiertes Ablaufdatum haben, ist ja ein offenes Geheimnis - Stichwort Obsoleszenz in ihren unterschiedlichen Ausprägungen.
Möchte man ein Produkt erwerben, welches die gleiche Qualität wie vor zB 30 Jahren aufweist, ist es um ein vielfaches teurer - wenn man es denn überhaupt in entsprechender Qualität findet.
Einer Wertminderung steht also gleichzeitig eine Preissteigerung gegenüber - eine Art versteckte Inflation.

Es wurde von Experten wiederholt bestätigt, dass z.B. bei verschiedenen Elektroprodukten absichtlich Schrottelektronik-Bauteile verwendet werden, damit gerade so die 2-jährige 'Garantie' eingehalten wird.
Wir reden hier von Centartikeln wie zB Kondensatoren, Qualität würde kaum mehr kosten!
Kurze Zeit später ist dann eine Reparatur fällig, die oft so teuer ist, dass der Konsument den Artikel einfach wegwirft.
Beispielsweise gehen bei Waschmaschinen die Heizspiralen kaputt.
Auch Spielekonsolen sind nach 2 Jahren oft schon reif für den Müll.
Leuchtmittel (früher Glühbirnen) halten 1000 Stunden oder weniger und enthalten mittlerweile Quecksilber und sonstigen Sondermüll (Danke EU!).
Fahrräder werden in Super- oder Baumärkten in einer derartigen Qualität verkauft, das sie sogar bei mäßigem Gebrauch ständiger Reparaturen bedürfen, um nur die Fahrtüchtigkeit zu erhalten.
Wirklich gut funktionieren tut dieser neulackierte Schrott trotzdem nie!
Nach höchstens 2 Jahren haben diese Räder dann letztlich fast das doppelte des Anschaffungspreises gekostet um schliesslich als wirtschaftlicher Totalschaden zu enden.
Die totale Resourcenverschwendung!

So wird Wachstum erzeugt, ein Pseudowachstum, mit dem der ganze verlogene und mit Statistiken gefälschte Finanzmarkt sich gerade so über Wasser hält.
Die katastrophalen Umweltfolgen sowohl bei der Rohstoffgewinnung für diese -eigentlich Sauteueren- Billigprodukte als auch bei deren 'Entsorgung' werden einfach ausgeblendet, finden sie doch in 'Weitwegistan' statt!

Wehe, der Konsument verweigert die getürkten Wegwerfprodukte, weil er seit Jahren kein höheres Einkommen hat, weil er seinen Job verlor oder weil er den Betrug durchschaut, - dann gehts mit dem Fahrstuhl nach unten, - wir sind jetzt fast überall soweit!

Hochinteressante Einblicke in die seit ca. 100 Jahren gängige Praxis der geplanten Obsoleszenz und deren verdrängte Folgen schildert diese Doku mit eindrucksvollen Bildern :

http://www.youtube.com/watch?v=OLzHZXf8-VU

1 Kommentar:

  1. Hi,

    ich möchte mich speziell zum Thema 'Baumarktfahrräder' hierzu mal äußern, ich habe mich 2004 bei einem Unternehmen in Sangerhausen/Thüringen als Fahhradmonteur für den Raum Nürnberg/Fürth beworben (im Grunde ist's ja wurscht, an welchen Rädern man schraubt). Ich wurde eingeladen zur Werksbesichtigung und endlich wurde mir eröffnbet, WIE ich dann zu agieren hätte sollen:
    1. ein Seitenschlag von 3mm ist akzeptabel (gut gell, wenn man bedenkt, daß dann eine Felgenbremse irgendwie nicht mehr so recht funktioniert...)
    2. NUR Teile allerminderster Qualität verbauen (noch billiger als die, die schon verbaut sind???)
    3. so reparieren, daß der Kunde wieder kommen muß (wir bauen gleich den nächsten Defekt ein, daß uns auch nur nie die Arbeit ausgehen kann...)
    4. die Räder dürfen nicht halten, sie sind auf Verrschleiß ausgelegt, Lebensdauer (geplant vom Hersteller) ca 2 Jahre!

    Ich hoffe, daß man versteht, daß ich abgelehnt habe, da ich mir ein Geschäft aufbauen und nicht kaputt machen wollte. Nun, diese Firma, welche nach wie vor Discounter, Baumärkte und ähnliche dubiose Nicht-Fahrrad-Fachhändler beliefert (im Übrigen läßt auch Bergamont dort seine Rädchen zusammenschrauben!) wurde mittlerweile das 3. Mal verkauft... Spricht ja für sich.
    Drollig ist auch, daß man in der "Bedienungsanleitung" die Textpassage findet : sie haben ein Rad allerhöchster Qualität erworben, welches in Deutschland hergestellt ist (ok, mit den selben billigen 3. Wahlkomponenten aus Asien und wahrscheinlich in Montagehallen ohne Beeuchtung und mit Werkzeugen von Haribo, denn sonst wären wenigstens die Teile fest)
    Wie schon im Bericht angemerkt, ist billig gekauft am Ende teurer, als wenn man sich etwas zusammenspart und sich gleich etwas Vernünftiges vom Fachhandel erwirbt.

    Gut, die Schrotthändler sollen ja auch leben, aber in Grunde könnten die diese Fahrräder direkt ab Montagehalle erwerben, dann spart sich der geprellte Kunde wenigstens einen größeren finanziellen Verlust. Auch wenn die Fahrräder rein optisch gut aussehen, ist die Technik serienmäßiger Sperrmüll!

    AntwortenLöschen