Die EU-Kommission will wegen des gestiegenen Energie-Verbrauchs die
privaten Elektrogeräte über eine Fernbedienung ausschalten können. Einen
entsprechenden Chip gibt es bereits. Die Stromkonzerne unterstützen die
Initiative.
Die EU-Kommission will Europa vor einem Blackout zu schützen. In
Stromfresser wie Kühlschränke, Klimaanagen und Durchlauferhitzer sollen
nun entsprechende Chips eingebaut werden, mit denen die Konzerne bei
einer drohenden Überlastung des Stromnetzes in den Betrieb der privaten
Haushaltsgeräte eingreifen können. Die Konzerne stehen dem Vorhaben
positiv gegenüber.
Der Plan stellt den Konzernen zufolge aber keinen wirklich Eingriff
von außen da. Es ginge nur darum, Neugeräte mit einem Chip aufzurüsten,
der ins Übertragungsnetz hineinhorche, so Gerald Kaender vom Verband
europäischer Übertragungsnetzbetreiber Entso-e zur Neuen Westfälischen
Zeitung. Es handele sich dabei nicht um ein „zentrales Eingreifen des
Stromversorgers“ oder eine „Fernbedienung“, so Kander. Vielmehr ginge es
hierbei um einen „signifikanten Beitrag zur Systemsicherheit“, von dem
der Kunde nichts merke, ergänzte er. Sobald beispielsweise die Frequenz
unter bzw. über eine festgelegte Schwelle der für eine sichere
Stromversorgung nötigen 50 Hertz rutsche, würde der Kühlschrank von
allein sein Kühlziel anheben, so Kaender.
Die Kosten für eine derartige Ausrüstung würden dem Verband zufolge
im einstelligen Euro-Bereich liegen. Wie lang die Endgeräte letztlich im
konkreten Fall fremdgeregelt bzw. ausgeschaltet würden, sei noch nicht
klar. Die Rede ist derzeit von Sekunden und in Ausnahmefällen von
Minuten oder bis zu einer halben Stunde. Das entsprechende
ausgearbeitete Papier für diese Vorhaben hat der Verband im Auftrag der
EU-Kommission bereits eingereicht. Wie die Neue Westfälische Zeitung
berichtet, könnte der gesetzliche Rahmen, ginge es nach dem Verband,
schon Ende des Jahres stehen.
Quelle: Deutsche Wirtschafts Nachrichten
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen